"Wir lassen uns nicht Verscherbeln" IG Metall setzt starkes Zeichen gegen den Verkauf der Automotive-Sparte von Rheinmetall

Aktive Mittagspause an allen deutschen Standorten. Beschäftigte fordern vom Arbeitgeber sichere Arbeitsplätze sowie tarifliche Rechte.

1. Dezember 2025 1. Dezember 2025


IG Metall setzt starkes Zeichen gegen den Verkauf der Automotive-Sparte von Rheinmetall

  • Aktive Mittagspause an allen deutschen Standorten
  • Beschäftigte fordern vom Arbeitgeber sichere Arbeitsplätze sowie tarifliche Rechte

Heidelberg. Rheinmetall plant seine Automotive-Sparte Power Systems zu verkaufen. Dieser Bereich fertigt Teile für die kriselnde Autoindustrie und gehört nicht mehr zum Kerngeschäft des Dax-Konzerns. Rheinmetall möchte sich auf das profitable und aktuell stark wachsende Rüstungsgeschäft konzentrieren und das sogenannte zivile Geschäft abstoßen.

Für die Beschäftigten bedeutet ein Verkauf große Unsicherheiten über ihre Zukunft, ihren Arbeitsplatz und ihre Arbeitsbedingungen. Denn bislang gibt es noch keine Zusage des Unternehmens, die bestehenden tariflichen Leistungen und Rechte beim Verkauf zu garantieren.

Von einem möglichen Verkauf wären Standorte in Papenburg, St. Leon-Rot, Neckarsulm, Langenhagen, Neuenstadt, Hartha, Walldürn und Neuss und fast 8.000 Beschäftigte betroffen. Die IG Metall sieht dieses Vorgehen sehr kritisch und fordert von der Unternehmensleitung Sicherheit und gute Arbeitsbedingungen durch einen Überleitungstarifvertrag sowie den Erhalt der Mitbestimmung und aller tariflichen Leistungen – unabhängig vom Käufer.

Der Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Heidelberg Thomas Bohlender macht deutlich: „Es ist nicht nachvollziehbar warum die Unternehmensleitung so eine Entscheidung trifft. Das Personal wäre in der Lage den Rheinmetall Konzern bei den anstehenden Aufgaben zu Unterstützen. Die Beschäftigten brauchen klare Zusagen für ihre Zukunft und müssen wissen, wie es weitergeht. Denn: Die Zukunft braucht Menschen und die Menschen brauchen eine Zukunft. “

Daher rief die IG Metall alle Beschäftigten aus dem zivilen Bereich der Rheinmetall-Standorte in Deutschland letzte Woche zu einer aktiven Mittagspause auf. Bohlender sagt: „Mit dieser Aktion setzen wir als IG Metall gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen ein klares Zeichen: Wir lassen uns nicht verscherbeln! Und: Wir sind viele und werden immer mehr. Kein Verkauf auf unsere Kosten! “.

Sven Schmidt Betriebsratsvorsitzender am Standort in St. Leon Rot zu den Plänen der Konzernleitung "Wir sind enttäuscht, der geplante Verkauf ist ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten. Über Jahre wurde uns "ONE Rheinmetall" gepredigt. Wir erwarten vom Konzern eine klare und verbindliche Zusicherung bevor wir einen anderen Eigentümer haben."


Wir lassen uns nicht verscherbeln
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Thomas Bohlender

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