Am 20. Oktober fand in Heidelberg der „Tag der Gewerkschaften“ statt, organisiert vom DGB Heidelberg Rhein-Neckar. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand das Leben und Wirken des Gewerkschafters und Widerstandskämpfers Willi Bleicher.
Die DGB-Kreisvorsitzende Milena Brodt eröffnete die Veranstaltung mit einer herzlichen Begrüßung und erinnerte an die Gründung des Deutschen Gewerkschaftsbundes nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie griff die aktuellen Pläne der Bundesregierung im Bereich Soziales und Arbeit auf und erinnerte daran, dass Vorgaben wie der 8-Stunden-Tag gewerkschaftliche Errungenschaften und wichtige Schutzmechanismen für Beschäftigte seien.
Den inhaltlichen Schwerpunkt des Abends bildete die szenische Lesung von Kai Bliesener, Autor und Medienmacher, und Hermann Abmayr, dem renommierten Willi-Bleicher-Experten und Autor der Biografie „Willi Bleicher – Texte eines Widerständigen“. Abmayr berichtete eindrucksvoll aus dem Leben Bleichers und zog dabei klare Linien zur Gegenwart: Der Mut und die Haltung Bleichers seien auch heute noch Vorbild für gewerkschaftliches Engagement und demokratische Verantwortung.
Besonders bewegend waren die Lesungen aus den Briefen Willi Bleichers, in denen er seine Erfahrungen während des Nationalsozialismus und seine Zeit im Konzentrationslager schildert. Während Bliesener die Passagen vortrug, herrschte tiefes Schweigen im Saal – die Zuhörerinnen und Zuhörer waren sichtlich ergriffen.
Die Veranstaltung war gut besucht, und das große Interesse zeigte, wie aktuell und inspirierend das Leben Willi Bleichers auch heute noch ist. Der DGB Heidelberg Rhein-Neckar bedankt sich bei allen Mitwirkenden und Gästen für diesen eindrucksvollen Tag der Erinnerung und des gewerkschaftlichen Zusammenhalts.